Nachhaltigkeit Umweltfreundliches Bauen

Von der Umwelt für die Umwelt
Nachhaltiges Bauen

Es ist eine Frage der Einstellung, ob man beim Bau ressourcenschonend vorgehen möchte oder nicht. Wir haben uns schon lange für den behutsamen und nachhaltigen Weg entschieden – weil wir Gebäude immer im Einklang mit dem Menschen und der Umwelt denken. Artenschutz, Bauwerksbegrünung, Geothermie, Photovoltaik, klimafreundlicher Beton und Holzbau sind für uns die wichtigsten Pfeiler eines möglichst umweltfreundlichen und inklusiven Bauens. Erfahren Sie mehr.

Geothermie

Als Bauunternehmen, das Gebäude ganzheitlich betrachtet, bieten wir verlässliche Lösungen an, was den Einsatz von Erneuerbaren Energien zur Gebäudebeheizung und -kühlung angeht. In diesem Bereich nimmt die Energiequelle Geothermie (Erdwärme) einen immer größeren Stellenwert ein.

Sie umschreibt die im Erdinneren gespeicherte Wärme, die durch Energieflüsse zwischen den verschiedenen Erdschichten bis hin zum Erdkern zustande kommt. Um Erdwärme möglichst schonend nutzbar zu machen, setzen wir oberflächennahe Gewinnungssysteme ein. Der große Vorteil der Geothermie gegenüber anderen Erneuerbaren Energien wie etwa Solarenergie oder Windkraft ist die Tatsache, dass sie rund um die Uhr unverändert und ganzjährig zur Verfügung steht. Je nach Standortbedingungen und Gebäude- bzw. Nutzerbedarf setzen wir oberflächennahe Erdwärmesondenanlagen oder Flächenkollektoren ein.

Erschließung und Planung von Gebäudetechnik

Um Geothermie zu nutzen und herauszufinden, welches Energiekonzept zum Gebäude passt, muss man die Bedingungen im Gebäude kennen. So kann man die Technische Gebäudeausrüstung kompetent planen. Dabei geht es nicht nur um verlässliche und moderne Technik, sondern auch um deren räumliche Umsetzung.

Unser Angebot rund um die Fachplanung der Technischen Gebäudeausrüstung erstreckt sich auf Wunsch über 8 Leistungsphasen – von der Bestandsaufnahme über den Genehmigungsprozess, die Koordination von Energieversorgern, Ausschreibungen für Subdienstleister bis hin zur Bauleitung.

Erklärvideo

Bauwerksbegrünung

Bauwerksbegrünung umfasst die Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung von Bauwerken.

Die Liste der positiven Effekte von Bauwerksbegrünungen für das Stadtklima ist lang. Stichwort Innenstadterwärmung: Pflanzen entziehen der Luft Energie und kühlen sie ab. Durch Photosynthese wird der CO²-Gehalt in der Luft reduziert und Sauerstoff produziert. Staub- und Schmutzpartikel werden in der Luft gefiltert und Schadstoffe absorbiert. Außerdem leisten Gebäudebegrünungen einen wichtigen Beitrag zum kommunalen Wassermanagement, indem sie die Kanalsysteme und Kläranlagen entlasten: Zum Beispiel nimmt Substrat von Flachdachbegrünungen Wasser auf, speichert und verdunstet es. Verunreinigtes Wasser wird durch Bauwerksbegrünungen gefiltert, gereinigt und wieder abgegeben. Ein großer Dachgarten beispielsweise ist gleichzeitig auch ein spannender Lebensraum für Insekten und trägt damit zur Biodiversität in der Nachbarschaft bei. Beim Einkaufs- und Erlebnisquartier „LU:“, das wir in Mainz umsetzen, nehmen wir in punkto Bauwerksbegrünung eine Vorreiterrolle für die gesamte Innenstadt ein. Die Dachbegrünung – international auch „Living Roof“, „Bioroof“ und „Vegetated Roof“ genannt – wird in extensive, einfache und aufwändige Intensivbegrünung unterteilt. Bei regelmäßiger Pflege und Wartung können Gründächer mindestens 40 bis 60 Jahre bestehen. Im Vergleich zur Lebensdauer von herkömmlichen Flachdächern halten Gründächer somit deutlich länger.

Bauwerksbegrünung: Einkaufs- und Erlebnisquartier „LU:“ in Mainz Foto: Färber Architekten

Zur Begrünung von Flach- und Steildächern setzen wir nach Möglichkeit auf Retentionsdach-Lösungen: Diese Form der Dachbegrünung verbessert nicht nur das Mikroklima durch Luftreinigung und Photosynthese, sorgt für eine angenehme Lufttemperatur und reduziert Schall, sondern ist auf eine möglichst große Abflussrückhaltung des Regenwassers ausgelegt. So werden nicht nur versiegelte Flächen ausgeglichen; Auch die ins öffentliche Kanalsystem abfließende Wassermenge sinkt, wodurch sich die Abwassergebühren verringern.

Photovoltaik

Deutschland lässt das fossil-nukleare Energiezeitalter hinter sich. Photovoltaik wird in unserer nachhaltigen Energiezukunft eine bedeutende Rolle spielen. Denn Photovoltaik verursacht während der Nutzungsphase keine Emissionen und hat deshalb im Vergleich zu anderen Energieformen eine sehr gute Umweltbilanz.

Als Energiequelle für umweltfreundlichen Strom in Gebäuden setzen wir deshalb schon lange auf Photovoltaik-Lösungen.

Solarpanels auf Dächern, Einhausungen und Parkplätzen sorgen dafür, dass ein Gebäude und seine Umgebung mit Solarstrom versorgt werden. Eine Photovoltaikanlage kann optimal auf den Bedarf des spezifischen Gebäudes angepasst werden – nicht nur die Größe und die Leistung betreffend, sondern auch die Speicherfähigkeit. Herkömmliche Photovoltaikanlagen produzieren Solarstrom, der sofort genutzt werden muss. PV-Anlagen mit Stromspeicher sind effektiver, weil der Strom unabhängig von Sonneneinstrahlung genutzt werden kann.

Ein weiterer Vorteil von PV-Strom ist die zunehmende Autarkie: Wer seinen Strom selbst produziert, wird unabhängiger von externen Energieversorgern – und damit auch von fossilen Energiequellen. Gleichzeitig sind PV-Anlagen wirtschaftlich, weil nur am Anfang investiert wird, aber langfristig keine Kosten anfallen – und die Anlage dauerhaft Strom produziert. Wir haben die richtigen Projektplaner und Techniker an der Hand, um PV-Anlagen schlüsselfertig umzusetzen.

Artenschutz

Als Karl Gemünden GmbH sind wir überzeugt, dass Bauwerke ganzheitlich funktionieren müssen – im Einklang mit Menschen, Pflanzen und Tieren. Seit Jahrzehnten praktizieren wir Umwelt- und Klimaschutz nicht nur durch energieeffiziente Grundrisse, klimaschonende Wärme- und Kältetechnik sowie recycelbare und schadstoffarme Baumaterialien, sondern auch durch die Schonung und Schaffung von Flora und Fauna.

Einzelgebäude oder Quartiere sind ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere – im innerstädtischen wie im ländlichen Bereich. Um die Anforderungen an Gebäuden und die Bedürfnisse der Umwelt harmonisch in Einklang zu bringen, treffen wir bereits vor und während unseren Baumaßnahmen Vorkehrungen, die dem Artenschutz dienen. Stichwort Baumschutzmaßnahmen: So bleiben beispielsweise gesunde und alte Bäume erhalten. Später begrünen wir Innenbereiche und legen Gärten und Landschaften rund um die Gebäude an.

Auch dem Schutz von Vögeln und Fledermäusen widmen wir uns mit Leidenschaft und viel Aufwand.

Beispiel Hildegardis – Die Stadtoase: Hier wurde der Glockenturm am historischen Altbau mit 24 Spatzenkästen für die seltenen Haussperlinge und mit Spaltquartieren für Fledermäuse ausgestattet. An der Fassade des ehemaligen Bettenhauses wurden Nistkästen für Mauersegler angebracht.

Beispiel Wohnquartier Rodelberg: Hier sind zehn Quartiere für Fledermäuse, 24 Nisthilfen für Vögel und eine insektenfreundliche Dachbegrünung mit Blühwiesen, Totholzstrukturen und Sand-Kies-Linsen eingerichtet, die vor allem bei Wildbienen beliebt sind.

Rund um unsere eigenen Liegenschaften betreiben wir Artenschutz – seit Jahrzehnten. In unserer betriebseigenen Sandgrube in Ingelheim am Rhein errichten wir jährlich eine vier Meter hohe Wand für Uferschwalben. Denn die kleinste Schwalbenart Europas benötigt zum Brüten sandige Steilwände. Hier können die Vögel Brutröhren graben und ihren Nachwuchs gefahrlos aufziehen. Um die Tiere zur Brutzeit nicht zu stören, leiten wir unsere Baustellenfahrzeuge um.

Holzbau
Nachwachsender Baustoff mit hervorragender Klimabilanz

Holz ist ein Baustoff, der viele Vorteile beim Konzipieren und Errichten von nachhaltigen Gebäuden mit sich bringt. Holzbau leistet damit einen besonders hohen Beitrag auf dem Weg zum von der Bundesregierung angestrebten klimaneutralen Gebäudebestand.

Bei der Holzverwendung im Gebäudebau bleibt der Kohlenstoff gebunden, weil Holz eine sehr hohe CO²-Speicherfähigkeit hat. Die Nutzung von Holz ersetzt außerdem fossile Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle. Weil der Holzbau zudem einen hohen Vorfertigungsgrad bietet, besteht zusätzlich die Chance, in relativ kurzer Zeit zum Beispiel neuen Wohnraum zu schaffen.

Auch die Verarbeitung von Holz ist nachhaltig, weil sie prinzipiell klimaneutral verrichtet werden kann. Holz als Trägerelement ist zudem aus Brandschutzgründen ein sinnvoller und wirtschaftlicher Baustoff. Es ist zwar entflammbar, aber die entstehende Holzkohleschicht bietet zusätzlichen Schutz und verzögert den Abbrand.

Holz macht’s besonders:
Innenraumklima & Dämmung

Holz hat eine besonders wohltuende beruhigende Wirkung, weil seine warme Oberfläche Behaglichkeit in Häuser und Räume bringt. Viele Menschen können in hölzerner Umgebung besser atmen und Stress abbauen. Von den Vorteilen des Baustoffes Holz profitieren aber nicht nur Wohngebäude. Auch in Funktionsbauten, zum Beispiel in Kitas, Schulen, Büro- und Gewerbegebäuden macht sich der Holz-Effekt positiv bemerkbar.

Auch für das Dämmen von Gebäuden ist Holz hervorragend geeignet. Die Vorteile einer Holzfaserdämmung liegen in der klimaneutralen Herstellung sowie in einer hohen Dämmwirkung, die derjenigen von herkömmlichen Dämmstoffen in nichts nachsteht.

Pionierarbeit dafür leisten wir aktuell im Gewerbebau in Rheinland-Pfalz: Der Neubau des Novo Nordisk-Deutschlandsitzes in Mainz ist das erste Gebäude seiner Größe in Rheinland-Pfalz, das mit einer Holzfaserdämmung versehen wird. Der Vorteil davon ist, dass die Dämmung einen besonders geringen CO²-Fußabdruck hat und zugleich die hohen Ansprüche an den Brandschutz erfüllt.

Novo Nordisk-Deutschlandsitzes in Mainz

Klimafreundlicher Beton

Nachhaltiges Bauen fängt bei der Wahl der richtigen Baumaterialien an. Seit jeher ist Beton der am weitesten verbreitete Baustoff in Deutschland. Seine Vorteile sind die: hohe Robustheit, Brandschutz, Schall- und Kälteschutz sowie seine enorme Standsicherheit.
Auf unseren Baustellen setzen wir Beton ein, der neben diesen Vorteilen auch zahlreichen Nachhaltigkeitskriterien genügt. Wir verwenden Betone, die dank optimierter Produktions- und Logistikprozesse und der Verwendung von CO²-reduzierten Zementen größtenteils über geringere Emissionswerte verfügen als der Branchendurchschnitt.

Einige unserer Zulieferer verwenden zur Herstellung von Transportbeton vorzugsweise hüttensandhaltige Zemente. Im Vergleich zum Einsatz reiner Portlandzemente sinken so die CO²-Emissionen deutlich. Der Einsatz von Steinkohlenflugasche – einem Nebenerzeugnis aus dem Betrieb von Kohlekraftwerken – wirkt sich ebenso positiv auf die Umweltbilanz der von uns eingesetzten Zemente aus. Deren Verwendung schont natürliche Ressourcen und spart Energie, die man für vergleichbare Baustoffe zur Aufbereitung oder Herstellung benötigen würde.

Unser Lechtturmprojekt hier: Das Nabu-Zentrum in Bingen-Gaulsheim. Der hier eingesetzte Beton ist nicht nur klimafreundlich, sondern klimaneutral. Die für die Zementherstellung anfallenden Emissionen wurden vollständig kompensiert – durch den Erwerb von Klimazertifikaten, beispielsweise für Wiedervernässungsprojekte von Mooren als größte und effektivste Kohlenstoffspeicher der Welt.